Die Unterstützung des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers zwischen (Hochschul-)Forschung und anderen gesellschaftlichen Akteuren – die sogenannte „dritte Mission“ der Hochschulen – steht seit längerem im Fokus der Hochschul-, Wissenschafts- und Innovationspolitik. Die Idee: Durch strukturierte Austauschprozesse zwischen Mitgliedern des Wissensdreiecks – Bildung, Forschung und Innovation – sollen im Sinne von Open Innovation und Open Science gemeinsam Innovationen technologischer oder sozialer Art identifiziert und weiterentwickelt werden. Auf Ebene der Europäischen Union wird die Idee des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers beispielsweise in den Knowledge and Innovation Communities des European Institute of Innovation and Technology (EIT) umgesetzt.
Auch in Deutschland hat die Förderung des Wissenstransfer in den letzten Jahren noch einmal an Momentum gewonnen. Ergänzend zu den großen Forschungsförderprogrammen im Hochschulbereich wie der Exzellenzstrategie existiert seit 2016 mit „Innovative Hochschule“ eine Förderlinie mit genau diesem Fokus. Sie soll speziell kleinere und mittelgroße Universitäten sowie Fachhochschulen verstärkt in die Lage versetzen, ihr Profil und ihre Strukturen im Ideen-, Wissens- und Technologietransfer strategisch weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei die Vernetzung mit dem regionalen Umfeld der Hochschulen – mit Unternehmen, aber auch weiteren gesellschaftlichen Gruppen.
Technopolis wurde im Frühsommer 2020 von BMBF damit beauftragt, die Weiterentwicklung von „Innovative Hochschule“ im Rahmen einer formativen Evaluation zu unterstützen. Gemeinsam mit zwei Partnern aus Deutschland und Österreich untersuchen wir zunächst, wie aktuelle konzeptuelle Überlegungen zum Begriff „Transfer“ im Design von „Innovative Hochschule“ aufgegriffen wurden und wie der Diskurs hierzu selbst durch die Maßnahme geprägt wird. Im Mittelpunkt der Analysen stehen Auswertungen der Transferkonzepte der Hochschulen und Hochschulverbünden, Vor-Ort-Besuche bei den geförderten Hochschulen und Interviews und Onlineerhebungen bei regionalen Stakeholdern. Um eine Wirkung der Fördermaßnahme herausarbeiten zu können, führen wir zudem eine Kontrollgruppenanalyse zu Entwicklungen bei vergleichbaren nicht geförderten Hochschulen durch. Auch die aktuellen Begleitmaßnahmen des Projektträgers für die Geförderten werden untersucht.
Florian Berger und sein Team freuen sich, aufbauend auf verschiedenen Arbeiten im Hochschulsystem (für und mit BMBF, DFG, AvH, DAAD und anderen) bis Ende 2022 nun auch dieses wichtige Programm des BMBF in seiner Weiterentwicklung unterstützen zu können.