Datentreuhänder als Schlüssel zum Datenteilen
Publication date: 25 September 2025 | Report language: DE
Datentreuhänder als Schlüssel zum Datenteilen – Ergebnisse aus wissenschaftlicher Begleitforschung
Die vorliegende Studie präsentiert die Ergebnisse einer dreijährigen Begleitforschung zu den vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR) geförderten „Projekten zur Entwicklung und praktischen Erprobung von Datentreuhandmodellen in den Bereichen Forschung und Wirtschaft“. Die Studie wurde durch ein Konsortium unter Leitung von Technopolis zusammen mit Fraunhofer ISI, Law & Innovation und der RWTH Aachen und unter Begleitung eines Projektbeirats durchgeführt.
Datentreuhänder sind neutrale Intermediäre, die den technisch-organisatorischen Austausch von Daten zwischen Datengebenden und -nutzenden ermöglichen. Sie können Vertrauen schaffen, Compliance-Risiken reduzieren und damit das sogenannte Wert-Risiko-Dilemma beim Datenteilen überwinden: Während der gesellschaftliche und wirtschaftliche Nutzen geteilten Daten hoch ist, zögern viele Akteure bislang, ihre Daten zu teilen oder geteilte Daten zu nutzen aus Sorge vor Kontrollverlust, rechtlicher Unsicherheit oder aufgrund eines diffusen Wertversprechens.
Die Begleitforschung hat die geförderten Pilotprojekte, weitere Anwendungsbeispiele und den internationalen Diskussionsstand systematisch untersucht. Im Mittelpunkt standen vier Querschnittsthemen:
- Rechtliche Rahmenbedingungen für den Betrieb von Datentreuhändern einschließlich einer Einordnung zum europäischen Data Governance Act,
- Technische Anforderungen wie sichere Datenverarbeitungsumgebungen, Interoperabilität und Datensicherheit,
- Geschäftsmodelle für einen tragfähigen und nachhaltigen Betrieb von Datentreuhändern,
- Akzeptanz, Standardisierung, Zertifizierung und Skalierung als Erfolgsfaktoren für eine breitere Umsetzung.
Die Analyse zeigt: Datentreuhänder können einen wichtigen Beitrag zum Aufbau funktionsfähiger Datenökosysteme leisten – wenn es gelingt, Vertrauen zu schaffen, klare rechtliche Rahmenbedingungen zu etablieren, technische Standards zu entwickeln und nachhaltige Geschäftsmodelle aufzubauen.
Auf dieser Basis formuliert die Studie Handlungsempfehlungen für (potenzielle) Betreiber von Datentreuhandmodellen sowie für politische Entscheidungsträger und die öffentliche Hand, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Dazu gehören u. a. die gezielte Förderung interoperabler Standards, die Stärkung von Rechtssicherheit für Datengebende und -nutzende sowie die Weiterentwicklung von Governance- und Geschäftsmodellen.
Die Ergebnisse richten sich nicht nur an bestehende und künftige Betreiber von Datentreuhändern, sondern an alle Akteure, die am Aufbau einer leistungsfähigen Datenökonomie in Deutschland und Europa beteiligt sind.
Hier geht es zum vollständigen Bericht.


