Zusammen mit dem Ecologic Institute haben wir die wissenschaftliche Evaluation des Modellregionenwettbewerbs „Besser essen in der Region“ begonnen. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) fördert seit 2024 mit dem Modellregionenwettbewerb ausgewählte Regionen in Deutschland. Ziel ist es, innovative Ansätze für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu erproben und beispielhaft umzusetzen. Die zehn Modellprojekte sollen dabei als übertragbare Vorbilder dienen und gemeinsam mit Kommunen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft entwickelt werden.
Die zehn geförderten Modellregionen in ganz Deutschland verfolgen fünf zentrale Ziele:
- Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Gemeinschaftsverpflegung in möglichst vielen Einrichtungen in der Modellregion,
- Erreichen von mindestens 30 Prozent Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung (insbesondere in der öffentlichen Beschaffung) und damit verbunden der Ausbau des Öko-Landbaus in der jeweiligen Modellregion,
- Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung beziehungsweise zu privaten Haushalten,
- Beitrag zur Stärkung von Angebotsstrukturen für regional-saisonale und ökologisch angebaute Lebensmittel von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Verzehrort,
- Beitrag zur Halbierung der Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 und zur Reduzierung der Lebensmittelverluste.
Einbettung in zentrale Strategien und Programme
Der Modellregionenwettbewerb unterstützt die Ziele der Ernährungsstrategie der Bundesregierung sowie der Bio-Strategie 2030 des BMEL. Beide Strategien zielen darauf ab, gesunde, nachhaltige Ernährungsumgebungen zu schaffen und den ökologischen Landbau deutlich auszubauen. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der Außer-Haus-Verpflegung (AHV), die täglich rund 16 Millionen Menschen erreicht. Hier setzen die Projekte an, indem sie u. a. die Qualitätsstandards der DGE umsetzen, den Bio-Anteil steigern, regionale Wertschöpfungsketten aufbauen, saisonale und ökologische Lebensmittel stärken sowie zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen beitragen.
Ziele und Vorgehen der Evaluation
Methodisch kombiniert die Evaluation qualitative und quantitative Verfahren. Darunter ein Monitoring projektspezifischer Zielindikatoren, standardisierte Online-Befragungen, leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppen mit Stakeholdern sowie eine Netzwerkanalyse. Die Studie evaluiert damit sowohl die zehn Modellprojekte als auch die Gesamtmaßnahme und bewertet deren Wirksamkeit, Wirkung und Wirtschaftlichkeit der Förderung.
Die Ergebnisse dienen der politischen Erfolgskontrolle und als praxisnahe Grundlage für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung einer nachhaltigen Ernährungspolitik in Deutschland.